Vorbemerkung: Dieser Text ist eine Rohfassung. Ich habe ihn gerade noch von Fragment-Sätzen und Stichpunkten befreit. Zu gegebener Zeit muss ich mich noch ordentlich damit beschäftigen.

 

Zu meiner ZAS

Was wird gesammelt?

Alles, was mich interessiert oder wovon ich glaube, dass ich es einmal gebrauchen könnte. Genauer kann ich es nicht umreißen, ich kann höchstens Beispiele nennen. Von den rund 700 Ordnern und Mappen sind 352 der Pop/Rock-Musik gewidmet (309 alphabetisch nach Künstlern, 33 thematisch). Als Liebhaber dieses Musikstils hatte ich schon in den 80ern einiges zusammengetragen. 1990 bekam ich das Angebot als freier Mitarbeiter eines Lexikonprojektes einsteigen zu können, was ich nur aufgrund dieses Artikelpools im Rücken angenommen hatte, Internet gab es ja noch nicht. Während dieser musikjournalistischen Nebentätigkeit habe ich dann natürlich intensiv (alles zu den von mir betreuten Acts) wie extensiv (innerhalb des bevorzugten Stils und zaghaft darüber hinaus) weiter gesammelt, wobei ich meine frischen Informationen aus den Abos von 5 Musikzeitschriften bezog. Mit der Beendigung dieses Jobs liefen auch die Abos aus. So verlagern sich oft die Schwerpunkte schlagartig. Meine Sammlung zum Buch- und Archivwesen umfasst 30 Ordner, darunter sind 16 mit alphabetisch abgelegten Schriftsteller-Porträts und Buchrezensionen. Mit meinem beruflichen Wechsel in ein großes Archiv, hielt ich diese Sammlung zunächst für überflüssig und begann Teile wegzuschmeißen, bis ich merkte, dass mein Sammelschwerpunkt, der auf den Achtzigerjahren liegt, genau eine Sammellücke bei meinem Arbeitgeber füllt, woraufhin ich die Auflösung stoppte. Allerdings soll nichts mehr hinzukommen, Ausnahmen bestätigen die Regel (und ist auch aufgrund der simplen alphabetischen Ablage leicht zu bewerkstelligen). Als abgeschlossen sehe ich auch die Ordnerreihe "Ausland" an, denn die in 25 Ordnern abgelegten Artikel habe ich eigentlich nie benutzt. Im Internet finden sich hierzu auch alle Informationen, vielleicht von solchen Dokumentationen wie die über den Krieg in El Salvador einmal abgesehen (das hat aber wahrscheinlich auch der "Papiertiger" in Kreuzberg).
Die Aspekte "Nahrung/Ernährung" und "Medizin/Körperpflege" (statt "Medizin" könnte man auch "Gesundheit" sagen) betreffen mich täglich, deshalb sammle ich darüber. Als zugezogener Berliner wächst die Ordnerreihe "Berlin" stark an. Die 128 Unterpunkte in den 14 Ordnern sollen aber nicht weiter ausgedehnt werden, sonst muss ich ständig neue Inhaltsverzeichnisse und Leitkarten (Registerblätter) schreiben, was ganz schön aufhält. Ein Steckenpferd von mir ist "Sprache/Schrift/Linguistik"; darin nimmt die Rechtschreibreform einen breiten Raum ein. Den nimmt in der Ordnerreihe "Politik" das jüngste darin befindliche Tagesthema, die so genannte Visa-Affäre, ein. Eigentlich sollte auch hier nichts Neues mehr dazukommen, aber was als "Volmer-Erlass" begann und dem Personendossier "Ludger Volmer" zugeordnet wurde, hat sich schlagartig zum eigenständigen Skandal entwickelt, für das die Notbehelfssignatur "68a" eingerichtet werden musste, gleich hinter "68" für "Joschka Fischers Sponti-Vergangenheit". Bei den Personendossiers halte ich den Neuzugangsstopp schon seit langem ein, auch wenn ich es bedauere, damals die hochinteressanten Entwicklungen der Politiker Möllemann und Westerwelle nicht vorhergesehen zu haben. Johannes Rau fehlt auch überraschenderweise. Heide Simonis ist dabei. Auch Petra Kelly, allerdings viel zu spät begonnen, hier will ich noch nachsammeln, wie überhaupt mein Hauptaugenmerk auf den Grünen-Gründungsvätern und -müttern liegt.
Große Bereiche sind noch: "Wissenschaft" (1 Ordner mit wohlsortierten Artikeln nebst 7 Mappen weitestgehend ungeordneter, loser Artikel), "Tiere und Pflanzen" (9 Ordner) und "Film/Kino" (13 Ordner). Und auch das Sammelbecken namens "Kultur und Leben (Interdisziplinäre Soziologie)" mit 6 aus allen Nähten platzenden Ordnern. "Sport" wird gerade systematisiert, es deuten sich 9 Ordner an. Alle anderen Bereiche (z.B. "Umwelt" oder "Religionen" oder "Psychologie" oder "Auto/Verkehr" oder "Lustiges/Originelles") sind maximal 3 Ordner stark.

Warum wird gesammelt?

Zeitungen verbreiten ständig Wissen. Nicht alles ist aber in diesem Moment auch wichtig. Warum also nicht die Information für den Zeitpunkt aufheben, an dem man sie braucht? Z.B. zu einer Krankheit. Hat man sie, möchte man alles darüber erfahren. Natürlich hilft hier inzwischen das Internet, aber eine eigene Sammlung ist kompakter, die Vorauswahl ist schon getroffen.
Manchmal möchte man sich auch an etwas erinnern: Wie war das eigentlich? Z.B. diese "Chopper"-Geschichte in der Zahnarztpraxis 1982 ("Lustiges/Originelles 48") oder die Landung von Mathias Rust auf dem Roten Platz in Moskau 1987 ("Zwielichtiges 34") oder der UEFA-Cup-Sieg der Schalker "Eurofighter" 1997 ("Sport I: Fußball C: Schalke 04"). Oder man erzählt jemandem etwas, was man gelesen hat, bringt es aber nicht mehr zusammen, das ist ärgerlich!
Oder man berichtet etwas, aber es wird einem nicht geglaubt. Z.B. dass es Leute gibt, die Metall-Gegenstände essen. Das Zeigen des Artikels "Die Lust am Eisenfressen. Ärzte stehen vor einem Rätsel – Fünf Löffel im Bauch" und "Ein Kilo Nägel und Schrauben im Magen" und "Appetit auf Nägel, Münzen und Schlüssel" entlastet einen dann vom Vorwurf Blödsinn zu erzählen. 

Seit wann wird gesammelt?

Schwer zu sagen. Ich habe die Original-Titelseiten zur Erstürmung der entführten Lufthansa-Maschine "Landshut" in Mogadischu und zu den Terroristen-Sebstmorden in Stammheim. Das war im Oktober 1977. Ich hatte auch schon vorher Ausschnitte aufgehoben, allerdings nicht immer mit Quellen- und Datumsangabe. Ich würde einfach mal dieses Datum als zuerst nachgewiesenes (analog zu Städten: erste urkundliche Erwähnung) als Beginn festlegen. Inzwischen habe ich durch Ebay-Ersteigerungen und Nachlass-Ausschlachtungen auch Original-Artikel zum Ungarn-Aufstand und zur Suez-Krise 1956 und zu den Studenten-Protesten 1968. Die anderen geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit habe ich nur mittels retrospektiver Artikel dokumentiert. Der "Ungarn-Aufstand" trägt zum Beispiel die Signatur "Geschichte 1043", die "Suez-Krise" "Geschichte 1045". Dazwischen liegt die 1044 ("Saar-Votum"), die nur aus späteren Artikeln besteht. Einige ganz alte Zeitungen habe ich als Ganzes aufgehoben, z.B eine "Berliner Morgenpost" vom Januar 1937. Überhaupt hebe ich auch komplette Zeitungen und Zeitschriften auf: Z.B. den 'stern' mit den angeblichen Hitler-Tagebüchern, der einträchtig zwischen einem "Echo der Frau" (1984) und einer "Lui" (1983) liegt, die von auf dem Dachboden gefundenen "Pardon"-Heften und getauschten "Quick"-Ausgaben flankiert werden. Oder Fernsehzeitschriften aus dem besagten Sammel-Startjahr 1977.

Was wird ausgewertet?

Wird manchmal ausgesondert?

Gibt es einen Austausch mit anderen Sammlern?

Wie steht es mit den Faktoren Zeit, Kosten und Platz?

Welchen Nutzen und Nebeneffekte hat das?